Das Gerstenkorn ist eine lokale Infektion, die in den meisten Fällen harmlos verläuft und nicht immer behandelt werden muss. Unbehandelt beträgt die Dauer im Durchschnitt fünf Tage. Eine medikamentöse oder physikalische Therapie ist nicht unbedingt notwendig, kann aber die Dauer der Erkrankung positiv beeinflussen und die Symptome lindern.
Das Wichtigste ist die strenge Einhaltung der Hygiene. Eine Ausbreitung der bakteriellen Infektion kann anderenfalls ernsthafte Folgen haben und den Heilungsprozess deutlich verlängern.
Behandlung eines Gerstenkorns mit Antibiotika
Augentropfen und Augensalbe
Der direkte Weg, eine bakterielle Infektion zu beenden, ist der Einsatz eines Antibiotikums. Im Fall eines Gerstenkorns sind antibiotische Augentropfen für den Tag und antibiotische Augensalbe für die Nacht mit dem Wirkstoff Gentamicin die Mittel der Wahl. Das Antibiotikum behandelt die Erkrankung an der Basis und hat außerdem den Vorteil, die Ansteckungsgefahr relativ rasch zu beseitigen. Nach 48 Stunden Therapie kann der Betroffene davon ausgehen, nicht mehr infektiös zu sein. Falls sich die lokale Infektion ausbreitet, kann auch ein Antibiotikum in Tablettenform, also als systemische Therapie, angezeigt sein. In diesem Fall liegt die Empfehlung im Ermessen des behandelnden Augenarztes. Die Präparate sind rezeptpflichtig.
Chirurgischer Eingriff ist selten
In seltenen Fällen öffnet sich das Gerstenkorn auch unter Therapie nicht. Der behandelnde Augenarzt öffnet die erkrankte Drüse dann mit einem minimalen Schnitt, um so den Entzündungsherd zu sanieren.
Behandlung eines Gerstenkorn mit trockener Wärme
Um den Krankheitsverlauf und den Heilungsprozess zu beschleunigen, bietet sich der Einsatz von Rotlicht an. Bis zu dreimal täglich je zehn Minuten lang, kann der Betroffene mit einer Rotlichtlampe eine lokale Wärmebehandlung durchführen. Die trockene Wärme des Rotlichts unterstützt den Reifungsprozess der Entzündung und auch der Eiterpickel entleert sich schneller.
Feuchte Wärme ist hingegen nicht zu empfehlen und begünstigt die Ausbreitung der bakteriellen Infektion. Feucht-warme Umschläge auf das betroffene Auge sind also nicht sinnvoll.
Homöopathie und Gerstenkorn
Alternativ oder als Ergänzung zur schulmedizinischen antibiotischen Therapie können auch homöopathische Medikamente eingesetzt werden. Verschiedene Wirkstoffe liegen in Form von Augentropfen oder Globuli vor. Die individuelle Beratung des Betroffenen erfolgt durch einen Homöopathen. Häufig verordnete Mittel sind:
- Apismellifica
- Arnica montana
- Belladonna
- Calcium fluoratum
- Graphites
- Hepar sulfuris
- Lycopodium clavatum
- Pulsatilla pratensis
- Staphisagra und
- Sulfur
Die hier genannten homöopathischen Mittel sind nur eine Auswahl, die keineswegs den Weg zum Arzt oder einem ausgebildeten Homöopathen ersetzen. Bei länger auftretenden Beschwerden oder Komplikationen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
Wie einem Gerstenkorn vorgebeugt werden kann
Immunsystem stärken
Ein Gerstenkorn ist eine bakterielle Erkrankung. Diese Erkrankungen finden besonders schnell Zugang zum menschlichen Organismus, wenn das Immunsystem beeinträchtigt ist. Einem Gerstenkorn vorzubeugen bedeutet also für den Patienten, sein Immunsystem zu pflegen. Gesunde Ernährung, wenig Stress, viel Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf tragen entscheidend dazu bei.
Ausreichende und regelmäßige Handhygiene
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Körper- und Handhygiene. Bakterien werden durch direkten Kontakt übertragen, meist über die Hände. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife schützt. Die Augen sollten täglich adäquat gereinigt und so wenig wie möglich berührt werden.
Besondere Vorsicht bei Kontaktlinsenträgern
Kontaktlinsenträger sind eine Risikogruppe für die Erkrankung an einem Gerstenkorn. Für sie ist die strenge Einhaltung von Hygieneregeln besonders wichtig. Vor der Handhabung der Kontaktlinsen wird das gründliche Waschen der Hände empfohlen.